Am 16.01.2025 besuchte uns der DDR-Zeitzeuge Thomas Raufeisen an der Dreieichschule. Der freiberufliche Referent an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen hielt vor den Oberstufenschülern der Q3 als Zeitzeuge des kalten Krieges und des geteilten Deutschlands einen Vortrag über seine einzigartige und dramatische Lebensgeschichte.
Geboren in Hannover kam er 1979 als Sechzehnjähriger unfreiwillig in die DDR, initiiert durch seinen Vater, dessen Spionagetätigkeit für das SED-Regime im Westen aufzufliegen drohte, weswegen er sich mit seiner Familie in die DDR absetzte. Thomas Raufeisen kam durch seine Ausreisebemühungen zurück nach Westdeutschland in Konflikt mit den Behörden und wurde schließlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Erst 1984 konnte er schließlich nach Hannover zurückkehren.
Der Wandler zwischen zwei Welten konnte mit seinen Erlebnissen und vielen weiterführenden Anekdoten umfangreich Vergleiche zwischen dem Leben in Ost- und West ziehen. Sehr anschaulich brachte er so den Schülerinnen und Schülern das damalige Lebensgefühl, aber auch seine persönliche Situation näher. Herr Raufeisen war über das große Interesse des Publikums sehr erfreut und ließ keine Frage unbeantwortet. Bleibenden Eindruck hinterließ z.B. die Attrappe einer Handgranate, welche in DDR-Schulen beim Kugelstoßen verwendet wurde.
Der Vortrag kam sehr gut bei den Schülerinnen und Schülern an und reiht sich in die lange Reihe von Zeitzeugengesprächen an der Dreieichschule ein, die den Schülern authentisch und lebendig Geschichte und Vergangenheit näherbringen sollen.
(Konrad Groß, Q3)