Anekdoten II – aus dem Schulleben

 

1981 wurden in der Schulzeitung „Die Dreieichschule“ 100 Gründe für Verspätung und Abwesenheit gesammelt. Dabei wird hoch und heilig versichert, dass alle Entschuldigungen so und nicht anders geäußert wurden. Hier eine kleine Auswahl:

  • Mea culpa! Ich habe verschlafen und bitte um Entschuldigung für meinen Sohn.
  • Wegen des defekten (oder aber falsch gestellten) Weckers wachte ich nicht rechtzeitig auf.
  • Ich habe nicht verschlafen, ich bin nur zu spät aufgewacht.
  • Ein ohne Zweifel befähigter Zahnarzt hielt einen meiner Weisheitszähne für irreparabel, durch Karies zerstört. Er zog ihn mit der angebrachten Sorgfalt, doch konnte er den Kopfschmerz und das allgemeine körperliche Unwohlsein nicht verhindern.
  • Mein Sohn hatte einen fieberhaften Virusinfekt, einhergehend mit Bronchitis und Angina.
  • Wir versuchten, die Beleuchtung am Moped eines Mädchens zu reparieren.
  • Ja, also, da bin ich mit meinem Vater, der hat mich hergefahren, und da hab‘ ich ihm von ihrem Unterricht erzählt und gesagt: „Gell, da biste platt?“ Und da isses passiert.
  • Da mein Sohn mit meinem Mann zu einem Motorradtreffen fuhr...
  • Es gibt Momente, in denen die Probleme eines anderen Menschen einfach wichtiger sind als die Anwesenheit im Unterricht.
  • Ich war in eine heftige Diskussion über Abiturbedingungen verwickelt.
  • Hiermit entschuldige ich das Fehlen meines Sohnes.
  • Ich hab’s mir überlegt, ob ich überhaupt in die Schule komme.

 

Im Jahresbericht 2002 ist ein Bericht zur Umfrage über Schulzufriedenheit aus Schüler- und Lehrersicht abgedruckt. Einige interessante Punkte seien genannt:

Unterricht von vorne und von hinten

  • Schüler sagen: Lehrer kommen meist gut vorbereitet in den Unterricht.
  • Lehrer sagen: Schüler sind schlecht vorbereitet auf den Unterricht.
  • Schüler sagen: Lehrer können uns nicht motivieren.
  • Lehrer sagen: Ich kann meine Schüler ganz gut motivieren.
  • Schüler sagen: Lehrer sind nicht motiviert.
  • Lehrer sagen: Wir sind sehr motiviert und haben Spaß!

In der Schülerzeitung „Die Lupe“ von 1962 findet sich folgende Anmerkung:

Um sich vor den Zugriffen lästiger Schüler zu schützen, wurden unlängst an der Tür zum Intelligenzsilo (sprich Lehrerzimmer) größere Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So wurde als erster Schritt zur Sicherung der Lehrkörper die Türklinke durch einen starren Griff ersetzt, wodurch sich ohne Schlüssel die Tür nicht öffnen lässt.

 

Dr. Paul Schlöder