Seit 1999 wird die Juniorwahl an Schulen in Deutschland durchgeführt, die Dreieichschule Langen ist seit 2017 auch dabei. Schon 3 Bundestagswahlen wurden an unserer Schule durchgeführt, die Ergebnisse waren immer sehr vielfältig. Aber was ist die Juniorwahl eigentlich?
Die Juniorwahl ist ein politisches Bildungsprojekt, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, Demokratie praktisch zu erleben. Parallel zu echten Wahlen – wie der Bundestagswahl, Europawahl oder Landtagswahl – simulieren Schulen eine Wahl für ihre Schülerinnen und Schüler. Dabei durchlaufen sie den gesamten Wahlprozess, von der Auseinandersetzung mit Parteien und Programmen bis hin zur Stimmabgabe in einer realitätsnahen Wahlkabine.
Organisiert wurde die Wahl dieses Mal von dem Politik & Wirtschafts Leistungskurs der Q2 von Herr Habermann. Von Mittwoch bis Freitag konnten die 774 Schülerinnen und Schüler von der neunten bis zur 13. Klasse ihre Stimmen abgeben.
Die Ergebnisse weichen stark von dem Bundestrend ab: die stärkste Kraft wäre nach unserer Schule mit 23,47% die SPD gewesen, knapp danach kommt “Die Linke” mit 22,28%. Drittstärkste Kraft ist die CDU mit 17,18%, gefolgt von den Grünen mit 14,46%. Die FDP würde mit 5,27% in den Bundestag einziehen, die AfD mit 5,61% ebenfalls. Alle anderen Parteien schaffen es nicht über die 5% Hürde, insgesamt kommen sie auf 11,73%.
Ginge es nach unserer Schule, würde Helena Wolf von der SPD mit 29,13% unseren Landkreis im Bundestag vertreten. Platz 2 belegt Magdalena Depta-Wollenhaupt von “Die Linke” mit 20,27% der Stimmen.
Auch im Vergleich zu der letzten Juniorwahl für den Bundestag 2021 ändert sich das Stimmungsbild an unserer Schule. Damals waren die Grünen die stärkste Kraft mit 29,8 %, gefolgt von dem eigentlichen Wahlsieger, der SPD mit 16,9 %. Die größte Veränderung fand bei der Partei “die Linke” statt, sie gewannen 17.48 Prozentpunkte im Vergleich zu den letzten Wahlen dazu.
Während die Wahl durchgeführt wurde, haben einige Schülerinnen und Schüler uns die Frage beantwortet, was sie von der Juniorwahl halten. Eine Schülerin der Q4 sagt: “ Für die über 18-jährigen ist es unnötig, zwei Mal zu wählen. Aber es ist spannend zu sehen, wie die Leute an unserer Schule abgestimmt hätten.”
Ein Schüler der neunten Klasse ist der Meinung, die Wahl sei sehr sinnvoll gewesen: “Es war cool zu sehen, wie das Wählen funktioniert. Man “musste” sich mit den Wahlprogrammen auseinandersetzen, wobei man viel gelernt hat.”
“Für ein repräsentatives Ergebnis müsste es davor mehr politische Bildung geben.”, sagt einer der Wahlhelfer aus der Q2, “Viele in den jüngeren Jahrgängen kennen das System nicht gut genug, sie wissen manchmal gar nicht, was Erst- und Zweitstimme bedeuten.”
Sara Lungu und Jonathan Bitzer, PoWi LK Q2