SpielWerk präsentiert: Der Herr der Diebe



Eine Theaterbesprechung von Anna Burkhardt

Am Mittwoch, den 21. August 2019, wurde das Theaterstück „Herr der Diebe“, nach Cornelia Funkes Roman, von der Theater-AG „Spielwerk“ der Dreieichschule um 8:30 Uhr, unter der Leitung von Katrin Aurich, erstaufgeführt. Das Stück behandelt die Themen Freundschaft, Heranwachsen, Flucht und Zusammenhalt. Das Publikum setzte sich aus Schülern der Albert-Schweitzer-Schule sowie der Erich-Kästner-Schule, ab der zweiten Klasse, zusammen und füllt den Saal vollständig.Die Geschichte handelt von dem Geschwisterpaar Prosper und Bo, die nach dem Tod ihrer Eltern vor Tante und Onkel Hartlieb nach Venedig fliehen. Dort schließen sie sich einer Gruppe Jugendlicher an, deren Anführer „Herr der Diebe“ genannt wird. Sie verstecken sich zusammen mit ihrer „neuen Familie“ im verlassenen „Stella Kino“. (Eine ausführliche Inhaltsangabe finden Sie auf der Schulhomepage)

Bereits zu Beginn des Theaterstückes fällt auf, dass viel Arbeit und Kreativität in die Kostüme und Requisiten investiert wurde. Ein besonderes Augenmerk sollte man dabei auf die Figuren des Karussells in der „Stadt des Mondes, Venedig“ zu Beginn der Vorstellung legen. Es setzt sich unter anderem aus einem Löwen mit Flügeln, Seepferdchen, Wassermann und Einhorn zusammen. Das Karussell an sich ist künstlerisch geschickt umgesetzt, auch das „Stella Kino“ wird mit Postern an der Wand passend in Szene gesetzt.

Effekte wie Nebel, der in das Publikum wabert, lassen die Vorstellung greifbar erscheinen. Szenen, in denen die Schauspieler bei einer Verfolgungsjagd durch den Zuschauerraum rennen, das Publikum mit Taschenlampen anleuchten sowie sich ganz an den vorderen Rand der Bühne, unmittelbar vor das Publikum setzen, beleben die Vorstellung und sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Hinzuzufügen ist, dass die schauspielerische Leistung der Dreieichschule-Theater-AG bemerkenswert ist. Es gibt keinerlei Pannen, im Gegenteil, für besondere Begeisterung sorgte Detektiv Victor mit seinem Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht“, der auf Grund seiner abwechslungsreichen Arbeit verschiedenste Identitäten, vom übergewichtigen Mann im Hawaiihemd bis hin zum Franzosen mit Baguette, annehmen muss und sich in den Rollen perfekt zurechtfindet. Auch der „Herr der Diebe“ in seinem Maskenkostüm, samt „Räuberbande“, sorgt im Publikum für große Begeisterung, was zur Folge hat, dass einige Schüler der zweiten Klassen, nicht länger still auf ihren Stühlen sitzen können und vor Neugier aufstehen. Die hohe Qualität des Schauspiels kommt darüber hinaus in sehenswerten Kampf-, Streit- sowie Sturzszenen zur Geltung.

Ergänzend, gibt die musikalische Untermalung mit Auszügen aus „The Pink Panther Theme Song“ oder „A Little Party Never Killed Nobody“ den unterschiedlichen Szenen das gewisse Etwas, was durch das klatschende Publikum bestätigt wird.

Insgesamt bin ich der Meinung, dass der Roman Cornelia Funkes erfolgreich, interessant, lustig sowie spannend von der Theater-AG umgesetzt wurde. Machen Sie sich auf ein Theaterstück mit viel „Action“ gefasst, dass Sie auf keinen Fall versäumen sollten!

 

Premierenfotos von Moritz Kegler